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Vorsätze

 

Das neue Jahr begrüßt uns wieder mit knallendem Getöse,

Funken sprühen am Firmament,

mein Herz, mein Puls rasend brennt,

kein Schlaf, nicht einmal Gedöse.

 

Böller und Fontänen lassen Menschen strahlend sehen,

während ich zierlich Geschöpf panisch die Flucht ergreif.

Doch wohin? Kein Fluchtweg hier!

Überall ertönt es dröhnend laut,

apathisch steh ich stock und steif.

 

Mir zittert es am ganzen Körper,

werd nie verstehen, was Menschen Freude bringt,

ist mir eine Qual.

Mein Fluchtort, mein Zuhause verliert an diesen Tagen,

jede Sicherheit für mich.

Und ich flehe jedes Jahr aufs Neue,

denk doch bitte nicht nur an dich!

 

Denk an all die Tiere und Menschen in der Welt,

für welche Folter dein Freudeninstrument bedeutet!

Und ist's dir gleich, was uns geschieht,

dann denk an das Wichtigste für dich.

Mit jedem Knall, den du verschießt,

verprasst du hart verdientes Geld.

 

Für was? Ein Knall, ein Peng? Ein Oh und Ah?

Ein paar Funken, Licht und Farben, ja?

Und dann?

Ist da nichts gebleiben außer Müll,

und den lässt du liegen.

Und begrüßt das neue Jahr mit Schutt und Asche,

wunderst dich am Ende das es auch nicht besser war,

und wieder folgst du der selben alten Masche,

denn es ist ja Tradition.

Doch bei so viel Ignoranz, wundere dich nicht über deinen Lohn.

 

Deine paar Minuten Freude,

bedeuten für mich Tage voll Leid.

Für gute Vorsätze ist es allerhöchste Zeit.

Beginne deine guten Taten heute!

Zünde eine Kerze an,

vielleicht auch mit einem Wunder vornedran.

Denn auch im Stillen man feiern und funkeln kann.

 

Ich wünsche all denen,

die rücksichtsvoll und höflich leben,

ein gesundes Jahr, das kommen mag.

All den anderen wünsche ich Erkenntnis,

durch einen ebenso furchtvollen Tag.

 

30.12.2023 von Nadine J. M. Knauer

Vielfaltfroh

Als Kind wünscht' ich mir alle Farben,
in meinem Kasten anzusehen,
ich malte Bilder von blauen Pferden,
lila Kühen und grünen Rehen.

Der Regenbogen trug mehr Farben,
als jemals er am Himmel strahlte,
bunte Häuser, rote Wolken,
in jeder Farb' ich alles malte.

Diese Augen für die Vielfalt,
erblicke ich zu selten heut',
jedes Leben hat seine Farbe,
naiv wer sich über buntes freut?

Stattdessen zieren graue Wände,
graue Straßen und Paläste,
die Natur um uns herum.
Hier sind wir doch nur Gäste!

So mächtig wir auch glauben,
uns empor zu heben,
wird es niemals auf der Welt,
andere Regenbögen geben.

Die Pracht der Farben bleibt gewiss,
die Sonne gelb, der Himmel blau,
die Natur können wir nicht ändern,
malen wir alles grau in grau.

Ein Künstler der die Welt gemalt,
die Kuh gefleckt, das Zebra gestreift,
jedes Leben hat seine Eigenart,
der Rappe schwarz, bis er zum Schimmel reift.

Auch wir bleiben wie wir sind,
keiner der uns jemals gleicht,
ein farbig' Kunstwerk sind wir alle,
Natur - Kultur - keiner weicht.

So sehr wir auch versuchen,
alles anzugleichen -
darüber diskutieren,
wie wir die Welt anstreichen.

Müssen wir verstehen,
Gleichheit kann nur trist,
dass auf dieser Welt,
die Vielfalt das Leben ist!

04.01.2021 von Nadine J.M Knauer

Schneehoffnung

Nun bist du doch gekommen,
ein Flöckchen hie' und da,
fielst fast wie benommen,
dass ich dich beinah übersah.

So winzig klein fielst du nieder,
und löstest dich gleich wieder auf,
viel werd ich ohn' dich nie wieder,
tun, möcht' nicht verzichten drauf.

Kein Schlittenfahren und kein Ritt,
in deiner weißen zauber Pracht,
Glitschig Matsch bei jedem Tritt,
Kein Funkeln in der dunklen Nacht.

Doch Hoffnung bleibt noch immer,
mein Blick geht rauf zu dir,
seh' in der Ferne deinen Schimmer,
Bitte, komm bald auch zu mir.


04.01.2021 von Nadine J.M Knauer

Sehnsucht - Schnee

Du weißer Kristall der fällt,
der mir sonst das Trüb erhellt.
Wo bist du nur, wo fällst du heut',
ich hat mich so auf dich gefreut.

Wo ist nur deine zauberhaft' Magie,
so sehnsüchtig wart' ich noch nie.
Trübes Nass und matschig Dreck,
findet sich hier an jedem Fleck.

Das weiße Rein, so elegant,
für alles Leben relevant,
schützt Blum und Baum,
durch seidig Schaum.

Ach... was vermiss ich deinen Glanz,
möcht' schauen deinen Ausdruckstanz,
fällst du vom Himmel, oh wie fein,
funkelst in Sonn- und Mondenschein.

Ich wünscht' ich könnte dich erblicken,
den Regen in die Wüste schicken,
mich an deinem Kühl entzücken,
mich für einen Schneeball bücken.

Den Engel malen in deine Kontur,
Ach Schnee... wo bist du nur?
Die Welt sie wandelt sich oh Schreck,
kommst du wieder oder bleibst du weg?

Der Winter lud einst zum Träumen ein,
doch bei dem Wetter, bleib ich daheim.
Schau mir deine alten Bilder an,
mit denen ich noch träumen kann.

 


02.01.2021 von Nadine J.M Knauer

 

Der Abgrund

 

 

 

Der Abgrund wie ein verführerisch' Sog

holt mich vor bis an des Klippes Spitze,

zitternd steh' ich da in meiner Not,

kaum zu ertragen die innere Hitze.

 

 

 

Wie oft hab' ich schon daran gedacht

einen Schritt ins Nichts zu tun,

mit Tippelschritten den Tag verbracht,

um schließlich im Augenblick zu ruh'n.

 

 

 

Verdammt! So schön könnte Fallen sein!

Doch etwas hält mich stets zurück,

keine Chance mich zu befreien,

es ist die Hoffnung nach etwas Glück.

 

 

 

Wieso kann ich's nicht vergessen,
Hoffnung, Streben und die Liebe,

ich stünd' nicht hier, würd' nicht abmessen,

was mich in die Tiefe triebe.

Kein Grund zum Springen, kein Grund zum Leben,

ohne Lachen und dem Wein',

ist dem Gedankenstrom gegeben.

Ein Paradoxon ist das Sein.

 

 

Von Nadine Johanna Maria Knauer

 

Deute, Juni 2019

 

Der Alltag

Der Alltag wie die reine Flucht,

eilt bis Herz und Atmen rasen,

pulsierend zwingt die tickend Wucht,

das Leben in kategorisierte Phrasen.



Kommt dann die Stille ungewohnt,

folgen Gedanken ungezügelt,

vor denen es sich zu fliehen lohnt,

den Todesengel leicht beflügelt.



Die Düsternis vielfältig wandelt,

zwischen Licht und Schattenwelt,

im Verborgenen lüstern handelt,

erwartungsvoll bereit sich hält.

 

 

Die Angst vor dieser Dunkelheit,

baut ein unendlich Hamsterrad.

Niemand da – der mich befreit,

so bleibt die Flucht – mein Alltag.


Von Nadine Johanna Maria Knauer

 

Deute, Juni 2019

 

 

Verflucht

 

 

Ein Sturm von Angst und Liebe,
tobt im Innern ungezähmt.

Täglich der Erinnerungen peitschend' Hiebe,
Schmerz und Trauer mich seelisch grämt.

 


Fort! Nur fort! Schreit es in mir,
schneller, immer schneller, stürzend nieder.
Steh ich auf und verweile hier,
beginnt die Qual von Neuem wieder.

 


Der Fall beflügelt meine Schwingen,

doch der Aufprall brutal schallt.
Schreie! Hör ich die Lippen singen.
Die Ohnmacht gibt dem Moment Halt.

  

 

Die Stille, während Blut und Tränen tropfen,

wohltuend wie ein seidig Tuch,

schmiegt sich um des Herzens klopfen,

lauscht dem stummen unendlich Fluch.

 


Hoffnung gibt dem Atem Raum,

sammelt Kraft und Zuversicht.

Schöpft aus einem Sommertraum,

doch diese Zukunft gibt es nicht.


von Nadine Johanna Maria Knauer

 

Deute, Juni 2019

 

Mein Schutzengel, fort und nah

 

 

Es ist so still,

es ist so leer.

Ich vermisse dich so sehr.

Ich brauche deinen Rat,

Tag für Tag.

Ich sehn' mich nach deiner Nähe,

egal wo hin ich gehe.

Ich brauch dich.

Halt mich!

 

Manchmal schau ich in den Himmel,

denn ich glaub, ich hör deine Stimme.

Dann seh' ich die Wolken zieh'n

und möchte zu dir flieh'n.

 

Und manchmal spür' ich dich,

als ständ'st du hinter mir,

ich dreh mich um,

plötzlich merk' ich, wie ich frier'.

 

Du bist fort gegangen, vor langer Zeit,

du warst immer gut, Beschützer und für Gerechtigkeit.

Jahre sind vergangen, doch der Schmerz, er bleibt,

wenn es still und einsam ist, kommt die Traurigkeit.

 

Seid du weg bist, wächst jede Hürde Stein für Stein,

ich glaub, ich schaff's nicht, ohne dich, ganz allein.

Doch im Herzen die Erinnerung,

gibt mir den nötigen Schwung.

 

Doch scheint mit dir, alles Glück fort,

schwarz, weiß, grau wirkt der Heimatort.

Dein Humor, dein Witz und dein Lachen,

waren die farbenfrohsten Sachen.

 

Ich weiß zwar, du bist immer da,

Ich schau zu dir rauf,

und weiß, du verfolgst meinen Lebenslauf,

doch da oben, ist anders, als ganz nah.

 

Doch irgendwann seh'n wir uns wieder,

feiern, lachen, singen Lieder.

Bis dahin gibt es für mich keine Gefahr,

denn du, mein Schutzengel, bist ja da.

 

 

von Nadine Johanna Maria Knauer

 


In Erinnerung an meinen Opa!

Der Krieg

Der Krieg zieht einen Schatten durch das Tal,

die Menschen hungrig, knochig, schmal.

Ein Gift, das durch die Dörfer zieht,

ein gescheiter Mensch vor ihm flieht.

Doch ist die Flucht steht‘s ohne Sinn,

die Soldaten reiten zu euch hin,

ein Schlag, ein Stich, das Blut es rinnt,

einsam alleine schreit ein Kind.

Die Mutter tot, der Vater ohn‘ Haupt,

wer hier an das Gute im Kriege glaubt,

ist von Sinnen und niemals klug,

der Krieg ist nur der Schein und Trug.

Was hat er bisher uns geschenkt?

Nur viele Opfer, an die heute keiner mehr denkt!

 

(von Nadine J.M. Knauer, aus dem Roman „Nora, die weiße Rose“)

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